AURING - Natur erleben, beobachten, erforschen und schützen.

Alle Titelbilder hat Hartmut Nüsken fotografiert!

Der Verein arbeitet seit 1996 in den oberen March-Thaya-Auen am Erhalt eines Feuchtgebietes aus zweiter Hand. Neben weiteren Naturschutzmaßnahmen und der Naturvermittlung kommt der Erforschung der Vogelwelt besondere Bedeutung zu.

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Auf der y-Achse ist die Anzahl der gefangen Vögel aufgetragen, auf der x-Achse das Datum. Die schwarze Linie und die grauen Dreiecke stellt das langjährige Mittel dar, die orangen Punkte und die orange Linie den Fangverlauf im Jahr 2025.

Ein Kurzbericht über die Beringungssaison 2025

Liebe Freund*innen des Vereins Auring und der Biologischen Station Hohenau-Ringelsdorf, die Beringungssaison 2025 ist erfolgreich abgeschlossen! Der 27.10. war der letzte Fangtag und somit ist es an der Zeit ein Fazit zu ziehen. Insgesamt wurden heuer rund 3250 Vögel gefangen, vermessen, beringt und anschließend wieder frei gelassen. Somit war die Saison leicht unterdurchschnittlich (3624 ist das Mittel aller Saisonen von 1999 bis 2024). Insgesamt zeichnet sich bereits seit einigen Jahren ein immer klarer werdendes Bild ab: Die ersten eineinhalb Fangmonate sind über die Jahre konstant oder sogar leicht positiv was die Fangzahlen betrifft, während die zweite Augusthälfte und der September sehr schwach ausfallen. Der Oktober ist dagegen wiederum eher konstant über die Jahre. Das sehen Sie beispielhaft für 2025 auch in unserer Saisonverlaufs-Graphik. Woran das liegen könnte, ist bei einem Blick auf die hauptsächlich betroffenen Arten realtiv schnell klar: Während die auf den Becken häufig brütenden Langstreckenzieher konstante bis positive Fangzahlen aufweisen, sind viele Kurzstreckenzieher (die meist Durchzügler sind und keine Brutvögel auf den befangenen Flächen) im langjährigen Trend negativ unterwegs. Der Schluss liegt nahe, dass diese auf Grund des Klimawandels erst später (oder gar nicht mehr) aus nördlichen Gefilden in unsere Breiten ziehen im Herbst. Solche Veränderungen sind nur mit Langzeitstudien dokumentier- und verstehbar und daher sind wir sehr dankbar, dass unsere Arbeit Jahr für Jahr von einer ganzer Heerschar von Mitgliedern, Freiwilligen und vielen, vielen weiteren Unterstützer*innen ermöglicht wird (alleine an der Beringungsstation haben heuer über 30 ehrenamtliche Personen oft gleich mehrere Wochenenden mitgeholfen).

Auf Artniveau betrachtet, sticht einmal mehr unsere naturschutzfachliche Leitart heraus: Das in Österreich seltene und gefährdete Blaukehlchen wurde in den 27 methodisch gut vergleichbaren Fangjahren von 1999 bis 2025 nur in 4 Jahren mit mehr als 40 verschiedenen Vögeln gefangen. Diese sind 2020, 2022, 2024 und 2025. Man sieht also, dass das Beckenmanagement Früchte trägt und einen für das Blaukehlchen geeigneten Brut- und Rastlebensraum erhält, was uns sehr freut.

Und schließlich muss auch das Buntspecht-Rekordjahr nochmals erwähnt werden, auch wenn wir dazu schon einen eigenen Beitrag verfasst haben: 18 Erstfänge stehen heuer zu Buche (bisheriger Rekord waren 15 in den Jahren 2018 und 2022).

Besondere Einzelfänge waren heuer unter anderen: Ein Eisvogel, ein Grauspecht, eine Rotdrossel, ein Raubwürger und zwei Zwergdommeln.

In diesem Sinne gehts ans Aufbereiten der Daten, Bericht schreiben und Schlaf nachholen...kurz gesagt in die Winterpause! Wir melden uns aber natürlich wieder rechtzeitig bevor es weiter geht mit der Saison 2026! Vielen Dank an alle helfenden Hände, bis bald!

Text: Bernhard Paces

Schlammpeitzger, Foto: Gerhard Käfel
Auswilderung Schlammpeizger, Foto: U. Nüsken

Der Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) (Sept.2025)

ist eine sehr spezielle Fischart. Er atmet Luft und übersteht Trockenperioden. Auch bei uns ist er noch zu finden, allerdings ist auch hier der Bestand rückläufig. Darum hat der Verein AURING mit Experten das Projekt „Lebensraumaufwertung für den Schlammpeitzger in den March-Thaya-Auen" entwickelt und mit Mitteln aus dem Biodiversitätsfonds und mit Unterstützung der Grundbesitzer (Gut- und Forstbetrieb Wilfersdorf) sowie der Gemeinde Hohenau) umgesetzt.

 

Mitte September wurden im Rahmen unseres Schlammpeitzger-Projektes Jungfische in Hohenau ausgewildert. Mehr dazu hier

Auswildern des Schlammpeitzgers in Hohenau,

Rekordbestand des Blaukehlchens auf den vogel.schau.plätzen!

Als wir im Jahr 1993 auf den damals noch aktiven Schlammbecken der Zuckerfabrik unsere erste Blaukehlchen-Brut für das Weinviertel entdeckten, war der inoffizielle Wappenvogel unseres Vogelparadieses gefunden. Seitdem hat sich dieser hübsche Singvogel hier beständig eingenistet und wir konnten nach stetiger Zunahme in den letzten 20 Jahren zwischen 10 und 15 singende Männchen zählen. Unsere Bewirtschaftung der vogel.schau.plätze berücksichtigt auch die Bedürfnisse des Blaukehlchens, das vor allem feuchte, gut durch Vegetation geschützte Schlammflächen zur Nahrungssuche und erhöhte Stauden als Singwarten benötigt. Im heurigen Jahr dürften wir es besonders gut hinbekommen haben - insgesamt konnten wir 20 Reviere an den Anlandebecken und Zwischenlagern zählen! Damit erhalten wir hier eines der bedeutendsten Vorkommen dieses gefährdeten Vogels in Österreich. 
 

Absetzbecken 4, Foto: Auring
Blaukehlchen, Foto: A. Thaler

Stiftung "Blühendes Österreich" unterstützt die Bewässerung der vogel.schau.plätze!

 

Im Rahmen der Aktion "Naturerfolge" hat die Stiftung "Blühendes Österreich" uns bei der kostenintensiven Bewässerung der vogel.schau.plätze im vergangenen Jahr maßgeblich finanziell unterstützt. Da wir keine öffentlichen Förderungen für die Pumpkosten und die Wartung der Bewässerungsinfrastruktur mehr erhalten, sind wir auf die Unterstützung durch Sponsoren, unsere Mitgliedsbeiträge und Spenden sowie den ehrenamtlichen Einsatz unserer Mitglieder angewiesen. Nur so können die vogel.schau.plätze als Lebensraum für zahlreiche Wat- und Wasservogelarten auch in Trockenzeiten ihre Funktion erfüllen.

 

Projektbeschreibung:https://www.bluehendesoesterreich.at/naturerfolge/erhaltung-des-vogelschutzgebiets-hohenau-ringelsdorf-niederoesterreich

Vereinsportrait:https://www.bluehendesoesterreich.at/partner/verein-auring

Mehr zur Bedeutung der vogel.schau.plätze als Feuchtgebietsrefugium in den March-Thaya-Auen kann man in folgendem Vortrag erfahren: https://www.youtube.com/watch?v=a935SMulG8Q&t=25s

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Unsere Unterstützer